Kennst du den Unterschied zwischen Allein sein und Einsamkeit?

 

Das eine macht krank und das andere kann sogar glücklich machen!

Viele Denken Alleinsein und Einsamkeit wäre das gleiche, das stimmt aber nicht.

Anfang der 90 er Jahre zu Beginn meines Studiums, konnte ich schlecht allein sein. Ich hatte Ängste wenn mein damaliger Freund alleine wegging. Diese Angst konnte ich jedoch nicht greifen.

Ich fühlte eine Unruhe in mir und konnte nichts mit mir anfangen.

Bis ich im Rahmen einer Coachingausbildung, begriff, dass ich, wenn ich allein war, mich einsam fühlte. Die Ursache dafür lag in meiner tiefen Unsicherheit.

Das Erkennen brachte Klarheit.

Der Durchbruch kam, als ich bei einer Schamanin mit Mutter Erde verbunden wurde. Es war ein so inniges Gefühl von Geborgenheit, das Wissen, ich bin nie Allein. Seit diesem Tag fühle ich  mich so verbunden mit den Kräften, getragen und gehalten. Heute liebe ich es mit mir Allein zu sein.

ALLEINSEIN UND EINSAMKEIT IST NICHT DASSELBE

Alleinsein und Einsamkeit ist nicht dasselbe. Vielmehr sind es zwei Seiten einer Medaille.

Alleinsein ist eher ein Zustand und Einsamkeit ein Gefühl.

Das ich Alleine bin, kann jeder von Außen sehen. Ich kann mich damit auch unwohl fühlen, jedoch ist das Einsam sein eine schmerzhafte Empfindung. Hier fühlen wir uns oft innerlich isoliert- ohne Verbindung.

Es ist dabei egal, ob andere Menschen um uns herum sind oder nicht, so beschreibt es die Psychologin Eva Wlodarek in ihrem BuchEinsam. Vom mutigen Umgang mit einem schmerzhaften Gefühl.

Das Gefühl der Einsamkeit geht nicht verloren, nur weil wir in der Familie, mit Freunden oder dem Partner zusammen sind. Es bleibt auch dann quälend bestehen. Eher haben wir das Gefühl nicht dazu zu gehören. Manchmal dient das Zusammensein mit anderen als Ablenkung. Ein anderes Mal wird uns das Gefühl der Einsamkeit gerade im Kreise der Lieben schmerzlich bewusst.

Man spürt die Verbindung zu sich selbst nicht mehr und dadurch fühlt man sich abgeschnitten von den anderen.

Das Gefühl der Einsamkeit kann richtig schmerzhaft sein und krank machen.

Warum es sich so quälend anfühlt hat einen Grund, denn wir sind soziale Wesen und möchten zu einer Gruppe dazugehören. In der frühen Menschheitsgeschichten hatten Einzelgänger kaum Überlebenschancen. Diese Prägung steuert uns heute noch. Deshalb ist bis heute auch bei vielen Menschen eine tiefe unbewusste Angst vor Ablehnung vorhanden.

DAS GEFÜHL DER EINSAMKEIT KANN UNS ALLE TREFFEN

Das Gefühl der Einsamkeit kann uns alle einmal treffen. Ist es jedoch ein dauerhafter Begleiter, kann es mitunter zur  Depression führen.

Das Leben wird dann immer schwerer, manchmal fragt man sich, warum man überhaupt noch aus dem Bett steigen soll. Alles erscheint einem immer grauer und düsterer. Die Freude geht verloren. Dabei werden sich die Personen immer fremder. Das Gefühl von Einsamkeit wächst und ein Kreislauf beginnt.

Der US-amerikanische Psychologe John Cacioppo von der Universität Chicago untersuchte, wie soziale Isolation Menschen beeinträchtigt. Er hat herausgefunden, dass die Lösung nicht darin liegt, mehr Zeit mit mehr Menschen zu verbringen – sondern vielmehr in der inneren Einstellung die Lösung zu finden. Denn wer einsam ist, betrachtet andere Menschen eher als gefährlich. Dadurch reagiert man übersensibel auf vermeintliche soziale Bedrohungen.

Für mich als Schamanin und als Coach ist es wichtig zu schauen, woher das Gefühl der sozialen Bedrohung kommt und dieses Gefühl zu wandeln.

Oft sehe ich in meinem Wirken mit Menschen, dass es ein Thema der frühkindlichen Bindung ist, die verletzt wurde. Wenn der Halt, die Geborgenheit nicht gegeben waren oder sich die Person übersehen und nicht wert- und geliebt gefühlt hat.

WAS HILFT?

 

Der Mensch der in dem Gefühl der Einsamkeit steckt, weiß oft dass seine emotionalen Bedürfnisse nicht erfüllt worden. Sie wissen um den Mangel in ihrem Leben. Sie glauben aber auch, dass sie nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu ändern.

In meinen Augen geht es darum, sich selbst wieder zu spüren, sich zu verbinden und bewusst zu werden, dass die Möglichkeit der Änderung in ihnen selbst liegt. Das erfordert den Mut, die alte Situation zu verlassen und aktiv zu werden.

Der Psychologe John Cacioppo hat deshalb „ease“ entwickelt. Es ist ein Programm gegen Einsamkeit. Das Programm wurde aus der Erfahrung von 20 Studien entwickelt, damit Personen, die unter dem Gefühl der Einsamkeit leiden, wieder bewusst lernen, die  Kontrolle über ihr Leben bekommen.

Es ist ein vierstufiges Programm, dabei stehen die Anfangsbuchstaben für:

„e“ steht für „extent“, also ausweiten.

Hier geht es darum sich einen sicheren Platz zu suchen, von dem aus man Kontakt aufbauen kann. Das kann als freiwilliger Helfer im Tierheim, Altenheim, etc. sein.  Wichtig ist das Kontakte  wieder geknüpft werden.

„a“ steht für „action“, also Aktion.

Hier geht es um die Bewusstwerdung, dass nur eigene Aktivität aus der Einsamkeit führt. Hier soll ein gezielter Plan, welche Aktivitäten man wann machen sollte, unterstützen.

„s“ für „selective“ , also Auswahl.

Es soll ermutigen, sich bewusst Personen auszusuchen mit denen man Kontakt haben möchte und dieses Vorhaben nicht gleich wieder Aufzug geben.

Denn Einsame geben manchmal schnell auf, wenn sich Kontakte nicht so schnell entwickeln, wie sie es sich wünschen.

„e“ steht schließlich für „expect the best“ – denn viele Einsame fürchten sich vor Zurückweisungen und verharren daher in ihrem Zustand.

In meiner Erfahrung sind das ganz wesentliche Schritte aus der Einsamkeit heraus, jedoch lösen sie nicht ganz das Gefühl der Einsamkeit.

VERBINDUNG IST DER SCHLÜSSEL!

Deshalb begleite ich Menschen, die unter dem Gefühl der Einsamkeit leiden, in die Verbindung zu sich selbst und in die Verbindung mit Mutter Erde und Vater Kosmos zu gehen.

Das mag für viele komisch klingen, jedoch liegt die Wurzel der Einsamkeit in dem Verlust des Gefühls der Zugehörigkeit.

Sie fühlen sich abgespalten. Isoliert von den Menschen, die sie lieben und von sich selbst, der Natur. Abgetrennt von allem! Diese Isolierung ist es die überwunden werden möchte.

Da kann die Verbindung zu sich selbst und an die Natur wieder Wunder bewirken.

KANN MAN ALLEINSEIN WIRKLICH  LERNEN?

Zeit mit sich zu verbringen ist auch Gewöhnungssache. Manche haben sogar das Bedürfnis mit sich alleine zu sein und genießen es. Gerade dann wenn wir einen guten Zugang zu uns selbst haben.

Dann ist es wunderschön sich auf sich selbst konzentrieren zu können ohne Ablenkung von Außen.

Wenn wir mit uns allein sind, wie z.B. in der Meditation, dann schafft das Raum für Inspiration und freie Entfaltung.

Wir nehmen unsere Gefühle und Bedürfnisse wahr und richten unsere Aufmerksamkeit darauf was uns glücklich macht.

Wir werden mit unserem Innenleben vertraut, verstehen uns besser. Daraus entwickelt sich eine gute Beziehung zu sich selbst. Mit dieser stabilen Ich- Beziehung können wir gute Beziehungen im Außen aufbauen.

Es braucht aber seine Gewöhnungszeit, wie alles im Leben. Gepaart mit einer guten Verbindung, die dabei aufgebaut wird, verliert sich das Gefühl der Einsamkeit und ein wunderbares Gefühl des “Alles ist in mir” stellt sich ein.